Nach der dritten Runde der Schach-Landesliga Oberschwaben bleiben die Lindauer mit einem 4:4 in Wangen weiter unbesiegt und belegen mit 4:2 Punkten einen geteilten vierten Tabellenrang. Insgeheim hatte die Erste einen Sieg erhofft, durfte am Ende aber noch froh sein, nicht verloren zu haben.

Nach den Überraschungsergebnissen gegen starke Teams in den beiden ersten Runden traf man mit Wangen auf den ersten "schlagbaren" Gegner und direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Im Vergleich der Ranglistenpunkte waren die Lindauer sogar etwas besser aufgestellt. Dass auf die sogenannte Papierform nicht immer Verlass ist, spürte als erster Thomas Jäckel, der am achten Brett gegen seinen schwächer eingestuften Gegner überraschend schnell zum 0:1 verlor. Wenig später glich die Erste aus, als Holger Lassahn am fünften Brett den erwarteten Sieg einfuhr. Mit einer hübschen Kombination hatte er Material gewonnen und ein überlegenes Endspiel sicher verwertet. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle ging wieder Wangen in Führung, allerdings hatte Gebhard Eiler am zweiten Brett aufstellungsbedingt als Einziger einen klar besseren Gegner und musste ein hoffnungsloses Endspiel aufgeben. Nach dem Ausgleich durch Günter Scherbaum, der sich am sechsten Brett zwei Mehrbauern erspielt hatte und vorzeitig durch Zeitüberschreitung des Gegners gewann, schien wieder ein Gewinn möglich, da die verbliebenen vier Partien insgesamt klar überlegen standen.

Allerdings gewann Wangen die nächste Partie zum 2:3. Mladen Ciric hatte seine Stellung wohl überschätzt, riskant gespielt und verloren. Nach einer gerechten Punkteteilung durch Karl Steudel am Spitzenbrett eins mussten noch zwei Siege her, und auf beiden Brettern standen die Lindauer auch klar auf Gewinn. Nach über fünf Stunden Spieldauer musste Alfons Raiber an Brett sieben aber unerwartet Remis akzeptieren. Den Sieg schon abgehakt, übersah er eine listige Wendung und die Stellung war nicht mehr zu gewinnen. Auch Harald Schulze hatte zeitgleich seine Gewinnstellung zum Ausgleich verdorben, durfte aber aufgrund des Spielstandes von 3:4 kein Remis akzeptieren. So wurde dann "auf Klappe" bis zum Ende gespielt und Harald Schulze gewann aufgrund besserer Zeitreserven Material und die Partie zum 4:4 Endstand. Die Lindauer belegen nun den geteilten vierten Tabellenplatz und spielen im November zuhause gegen das Tabellenschlusslicht Mengen. Aufgrund der vielen Überraschungen dieses Spieltages sollte man diesen Gegner allerdings nicht unterschätzen.

26.10.2008 Günter Scherbaum