Das nötige Quäntchen Glück fehlte den Lindauern beim hohen Favoriten Ravensburg: Trotz unterlegener Aufstellung an allen acht Brettern verlor man nur knapp mit 3,5 zu 4,5 und hatte dabei alle Chancen auf einen Punktgewinn.

Der Ersten gelang ein toller Start: Nach einem Auftakt-Remis von Holger Lassahn am vierten Brett, gewannen zeitgleich Günter Scherbaum am fünften und Dr. Karl Steudel am ersten Brett ihre Partien zur überraschenden 2,5 zu 0,5 Führung. Beide hatten ihre Gegner bereits nach der Eröffnung unter Druck gesetzt und gewannen mit schönen Abschluss-Kombinationen.

Zu diesem Zeitpunkt schien sogar ein Sieg möglich, da kein Lindauer zwingend auf Verlust stand. In der Zeitnotphase vor der ersten Zeitkontrolle kippte dann die Begegnung. Zunächst konnte Wilfried Adler am dritten Brett ein schwieriges Endspiel nicht mehr halten und verlor. Xaver Fichtl stand am siebten Brett lange besser, musste aber nach einem Fehler aufgeben, womit Ravensburg den Ausgleich geschafft hatte. Dramatisch lief es bei Mike Montgomery am achten Brett: Gegen einen nach Rangliste klar besseren Gegner hatte er sich zunächst eine materiell vorteilhafte Stellung erspielt und stand auf Gewinn. In beiderseitiger Zeitnot spielten dann beide nur noch „auf Klappe“ und jedes Ergebnis schien möglich. Letztlich lief die „Lindauer Zeit“ zuerst ab, womit die Partie verloren war.

Eine glänzende Vorstellung lieferte Alfons Raiber am sechsten Brett ab. Nachdem seine Partie gegen einen stärker notierten Gegner lange ausgeglichen stand, berechnete er ein Damen-Endspiel genauer und gewann zum erneuten 3,5 zu 3,5 Ausgleich. Am längsten sitzen musste Gebhard Eiler an Brett zwei: In einem schwierigen Leichtfigurenendspiel hielt er lange stand und verteidigte sich fast sechs Stunden lang zäh, konnte aber den Verlust zum 4,5 zu 3,5 Endstand für Ravensburg nicht verhindern.

Nach dieser knappen, aber eingeplanten Niederlage stehen die Lindauer nach zwei Spieltagen am Tabellenende, gemeinsam mit Wangen, die am nächsten Spieltag in Lindau zu Gast sind.