Trotz einer erwarteten Niederlage im letzten Heimspiel gegen Friedrichshafen hat die Lindauer Erste noch zwei Chancen auf den Verbleib in der Landesliga Oberschwaben. Da nur der Letzte sicher absteigt, hängt alles vom Ausgang der höheren Verbandsliga am kommenden Sonntag ab. Im schlimmsten Fall droht ein Entscheidungsspiel gegen das punkt- und brettpunktegleiche Team aus Langenau.

Nachdem zwei Spieltage lang alles „gegen Lindau“ lief, kehrte das Glück in der letzten Runde zumindest teilweise zurück: Mit einer knappen 3:5 Niederlage konnte man sogar noch mit der Mannschaft aus Langenau gleichziehen, da diese mit 1,5:6,5 beim Meister Weiler unter die Räder kam.

Aufgrund einer taktischen Aufstellung der Häfler führten die Lindauer schon zu Spielbeginn kampflos mit 1:0, da das Brett 1 gegen Dr. Karl Steudel unbesetzt blieb. Danach setzten sich die Gäste mit drei Siegen in Folge noch vor der ersten Zeitkontrolle mit 3:1 ab: Alfons Raiber an Brett sechs, Xaver Fichtl an Brett sieben und Wilfried Adler am dritten Brett wurden dabei ungewohnt schnell überspielt und mussten der jeweils höheren Spielstärke Tribut zollen. Nach einem halben Zähler durch Michael Voss, der sich mit einem schönen Opfer ins Remis rettete, fiel die Entscheidung bereits in der sechsten Partie: Günter Scherbaum konnte am fünften Brett ein trostloses Endspiel nach fünf Stunden Spieldauer nicht mehr halten und die Begegnung war mit 1,5 zu 4,5 verloren. Da auch die Brettpunktebilanz zählt, wurde noch zäh weitergekämpft und weitere Punkte eingefahren. Mladen Ciric hatte sich am vierten Brett mit einem mutigen Figurenopfer eine Angriffstellung erspielt, die den Gegner zur Aufgabe im entstandenen Endspiel zwang. Ein abschließendes Remis durch Harald Schulze am zweiten Brett stellte nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit den 3:5 Endstand her, womit der Klassenerhalt vom Ausgang der höheren Verbandsliga abhängig ist und im ungünstigsten Fall in einem Stichkampf gegen Langenau 2 entschieden wird.

In der Bilanz der erzielten Punkte ragt diese Saison mit Abstand Dr. Karl Steudel heraus, der mit 7,5 Punkten aus neun Partien Platz zwei der ganzen Landesliga belegte und dabei aufgrund der schweren Gegner am ersten Brett die höchste Leistung überhaupt erzielte! Mit Mladen Ciric, der am vierten Brett 3,5 Punkte in sechs Partien erspielte, kam nur noch ein Lindauer auf ein positives Ergebnis. Xaver Fichtl schaffte am achten Brett mit 4,5 Punkten aus neun Partien ein ausgeglichenes Score. Der Rest der Mannschaft blieb unter 50 Prozent Punktausbeute.