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25. Int. Jugendturnier am 19./20. September 2009 in Schaan (Liechtenstein)

Die Lindauer Jugendspieler Yannik Wyss und Robert Finkous haben mitgespielt und mit jeweils 4 Punkten aus den 7 Runden die Plätze 14 und 15 bei 40 Teilnehmern erreicht. Zu diesem sehr guten Ergebnis - sie haben etliche stärkere Spieler mit DWZ bzw. ELO 1300 und mehr hinter sich gelassen - gratuliere ich beiden.

Ein herzliches Danke an die Eltern, die die beiden gefahren haben, am ersten Tag Familie Wyss, am zweiten Familie Finkous. Beide haben jeweils am Abend per Email vom Turnier berichtet. Nachfolgend diese zeitnahen  Eindrücke.
Xaver Fichtl
 

19.09.2009, Claudia Wyss:

beim Liechtensteiner Jugendturnier sind heute Robert und Yannick angetreten. Simon konnte wegen einer kirchlichen Familienfeier (Primiz oder so?) kurzfristig leider doch nicht teilnehmen.

Am ersten Spieltag wurden drei von sieben Runden gespielt. Der Stand nach drei Runden, bei der mit 40 Teilnehmern stark besetzten U 10, konnte heute Abend aus personellen Gründen seitens der Organisatoren leider nicht mehr ermittelt werden. Deshalb hier meine vielleicht nicht ganz so qualifizierte dafür aber zeitnahe Fassung:

Vorab: Robert hat 1 1/2 und Yannick 2 Punkte erzielt.

Yannick und Robert sind mit den Nummern 18 und 20 (die aktuellen DWZ wurden dabei für die Turnierstartliste einfach 1:1 wie ELO gewertet) an den Start gegangen.

1.Runde: Robert (weiß)  gegen Utku Yilmaz (noch keine ELOs), die für einen österreichischen Schachclub startet. Die Partie wird seitens des Schiedsrichters als Remis gewertet, nachdem bei beiden nur noch Turm und König im Spiel waren. Also 1/2 für Robert

Yannick (weiß) gegen Sviridova Palina (oder so ähnlich/ noch keine ELOs), die für Ungarn startet, armenischer Abstammung ist und in Moskau geboren wurde ... Der langen Rede kurzer Sinn: Ihr Schachspiel ist wohl nicht halb so interessant wie ihre Herkunft - Yannick hat sie in rekordverdächtigen 5 - 10 Minuten geschlagen. 1 Punkt für Yannick

2.Runde: Devald Peter aus Budapest (keine ELOs) gegen Robert an Brett 11; Nach Roberts Aussage hat er das Bauernendspiel verloren. Weiter 1/2 für Robert. Hofer Maximilian (Feldkirch, 1514 ELOs, Nr. 3 der Teilnehmerliste!) - Yannick an Brett 3. Yannicks Gegner gerät in Zeitnot, während Yannick immer noch über 15 Minuten Restzeit verfügen kann. Damit gilt das Spiel für Yannick als gewonnen. Somit nach zwei Runden: 2 Punkte

3.Runde: Robert - gegen Yannicks Gegnerin aus der ersten Runde an Brett 15. Robert gewinnt, 1 1/2 Punkte für Robert. Yannick (zu diesem Zeitpunkt zweiter) gegen Christophe Rohrer aus Biel/ Schweiz. Dieser ging mit 1606 ELOs immerhin als Nr. 1 an den Start. Nach dem -mein Eindruck- recht verbissen wirkendem Gesicht seines männlichen Begleiters (Vater?)  zu urteilen, hat Yannick seinem Schützling doch ganz schön zugesetzt. Doch trotz "sehr gutem Spiels" ,so die Einschätzung von Yannick, musste Yannick (sein König allein gegen die gegnerische Dame und einen Bauern) sich schließlich doch geschlagen geben. Stand nach drei Runden: 2 Punkte

Mein Eindruck war, dass sich die beiden bisher wirklich gut geschlagen haben, wobei sie es wohl äußerst spannend fanden, auf Schachspieler verschiedenster Nationalitäten zu treffen. Und nachdem Robert von seinem ungarischen Gegner aus Runde zwei noch einen wahrscheinlich aus dessen Heimatland stammenden Schokoriegel geschenkt bekam, war offensichtlich auch die Niederlage besser zu verdauen...

Bei den Schachspielern gibts -wie wahrscheinlich gängig- eine große Bandbreite: von 10 "just for fun" Spielern einer Schach-AG aus V??? (irgendeine Stadt zwischen Bodensee und Stuttgart) mit einem nach dem Verpackungsmüll auf dem Betreuertisch zu urteilen enorm hohen Duploverbrauch ... einem tschechischen Talent aus der Gruppe der U 10, das europaweit Turniere spielt und deswegen in diesem Monat gerade einmal zwei Tage die Schule besucht hat... einem Schachpapa, den ich fast nur Wurstbrötchen essenderweise zu Gesicht bekam, dafür war die Schachdelegation einer Gothaer Schach-AG an ihren auffälligen T-Shirts schon von weitem zu erkennen und der Memminger Jugendtrainer scheint mit seinen 20 jugendlichen Schachspielern auch mehr als ausgelastet ...

Gut das wars von meiner Seite zum ersten Turniertag.

Claudia Wyss


20.09.2009  Berthold Finkous:

heute habe ich die zwei Nachwuchsschachspieler des Lindauer Schachclubs auf das Turnier nach Liechtenstein begleiten dürfen. Dieses Turnier ist nach meiner Meinung schon sehr gut besetzt. Die Teilnehmer reisen weit an: in der U10 startete einer für Kralowe, einen tschechischen Club und sechs (!) Kinder für Budapest. Daneben waren Zürich, München, Wien vertreten. Unsere beiden belegten in diesem Starterfeld die Plätze 14 (Yannick) und 15 (Robert) von 40 Startern, beide erreichten 4 von 7 Punkten! Ein herzliches Dankeschön für die tolle Arbeit, die unsere beiden Trainer hier abgeliefert haben!

Eine kurze Zusammenfassung der heutigen Ergebnisse:

4. Runde; Brett 6, Hüppi Nathanael (1350) aus Wil Springschach gegen Wyss Yannick (1114) SC Lindau: 0:1. Gesamtdauer der Partie ca. 5 Minuten!

Brett 11, Fesl Henrik (1067) aus Ergolding (GER) gegen Finkous Robert (918) SC Lindau: 1:0

5. Runde: Brett 5, Yannick Wyss gegen Nußbaumer Patrick (1483) Hohenems (AUT) 0:1Robert Finkous gegen Phil Notegger (1200) Wolfurt (AUT) 1:0. Leider hatte diese Partie Phasen, wo praktisch geblitzt wurde, so dass ich mit dem mitschreiben nicht nachkam. Der Versuch, die Partiemitschrift gleich im Anschluss richtig zu stellen mißlang uns leider. Am Rechner versuche ich sie aber noch zu rekonstruieren.

6. Runde: Schöning Maxim (0) München GER gegen Yannick Wyss (1114) 1:0. Yannick hatte zwei Bauern eingebüsst und war im Begriff, einen dritten zu verlieren. Er fand kein Konzept, gegen die sehr stabil stehende Bauernkette seines Gegners vorzugehen und gab auf. Vielleicht ein bisschen frühzeitig, wie der Trainer seines Gegners meinte, da drei Mehrbauern beim Spielniveau der U10 noch keine Entscheidung seien.

Brett 11: Mampilly Alexander (0) Zürich SUI  gegen Robert (918) 0:1. Robert spielte hier einen schönen Mattangriff mit Erfolg zu Ende. Leider kam ich erst zum dritten Zug ans Brett und hatte keine Chance mehr mitzuschreiben, weil über ganze Strecken geblitzt wurde. Die Partie dauerte keine zehn Minuten, sechs würde ich schätzen.

7. Runde: Brett 7 Robert gegen Maxim Schönig: Im 25. Zug nach einer verflossenen Bedenkzeit von 7 (Robert) und 8 (Maxim) Minuten bot Schwarz remis an. Robert nahm dies an.

Brett 13 Yannick gegen Christoph Stirner (Speichingen) GER. 1:0. Von dieser Partie habe ich leider auch nichts gesehen, da Yannick bereits nach knapp zehn Minuten mit der erfreulichen Meldung von seinem Sieg an den Tisch kam, wo Robert spielte.

Ein tolles Ergebnis für Lindau! 

Die Nutzung der Bedenkzeit von 30 Minuten pro Person war bei den U18ern schon deutlich besser, als bei den U10ern. Nach 30 Minuten waren die meisten U10 Partieen entschieden, bei den U18ern etwa ein Drittel. Es scheint eine alterstypische Schwierigkeit zu sein, nicht ins Blitzen zu verfallen.

Ich wünsche Allen eine gute kommende Woche!

Freundliche Grüsse

Berthold 

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