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ein kurzer Bericht über die 6. Runde in der Bezirksliga Süd: Lindau 2 -
Weingarten
Der aufmerksame Leser dieser Berichte wird sich erinnern, dass wir am Sonntag
einen neuen Plan ausüben wollten - mit einer kompletten Mannschaft anzutreten
und mit aggressivem Forechecking auf Remis spielen. Leider haben die meisten den
Plan völlig vergessen und aus unerklärlichen Gründen auf Gewinn gespielt!
Alles fing gut an - alle haben gute Stellungen gehabt. Aber, wie Schneeglöckchen
im Februar, die den kommenden Frühling verheißen, führen gute Stellungen nicht
zwangsläufig zu gewonnen Partien.
Dmitrij Turansky war der erste der fertig war, und hat gleich eine Lektion von
der Freitagstraining in die Praxis umgesetzt. Hier ist der Anfang seiner Partie:
1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e6 6.Lg5 Le7 7.Le2 a6 8.f3 0-0 9.Dd2
Sc6 10.Sxc6 bxc6 11.0-0 Tb8 12.b3 h6 13.Lxh6!? gxh6 14.Dxh6 (siehe Diagramm)
Das Opfer hat durchaus praktische Chancen. Nach 14...Db6+ 15.Kh1 Sh7 16.Ld3 e5
17.f4 Db4 18.Tf3 Dxc3 19.Tg3+ Sg5 20.Txg5+ wäre mindestens das Remis mit
Dauerschach in der Tasche, und immer noch ein Turm auf a1, der über f1 und f3
ins Gefecht kommen könnte.
Stattdessen kam 14...Db6+ 15.Tf2 Sh7 16.f4 Dd4 17.Taf1? (Dmitrij vergaß die UFO
- Ungedeckte Figur, Obacht!) Dxc3, der Springer war futsch und 10 Züge später
gab er auf.
Der nächste der verlor war Philipp Streitenberger, der einfach vom Gegner
plattgedruckt wurde. Kinder unter 16 dürfen das nicht anschauen. Das
Spitzenduell zwischen Thomas Jäckel und dem Weingartener Mannschaftsführer
Christ war ein langer zäher Kampf um Felder. Nach einer Springergabel jedoch kam
die Partie zu einem abrupten Ende. Zwischenstand: 0 - 3
Vor der ersten Zeitkontrolle profitierte Michael Voss von einem mißlungenen
Figurenopfer seines Gegners und gewann. Kurz danach musste Simon Haug mit einem
Remis zufrieden geben. Er drohte 10 Züge lang Matt in eins, aber sein wandernder
König konnte die lästige Schachangebote vom Gegner nicht entkommen -
Unentschieden. Zwischenstand: 1,5 - 3
Zu diesem Zeitpunkt war ich nicht sehr optimisch, weil ich selber auf verlorenen
Posten stand. Nach dem Verlust von zwei Bauern musste ich auch noch eine Figur
ins Geschäft stecken, um überhaupt Gegenspiel zu bekommen (siehe Diagramm).
Hier grübelte mein Gegner mit Schwarz 45 Minuten lang, bevor er die sichere
Antwort Lxb5 spielte, und mein wichtiger Freibauer war weg. Das Turmendspiel
habe ich anschließend verloren. Inzwischen habe ich gar nicht mitgekriegt, dass
Andreas Beck auch verloren hat (ich weiß auch nicht wie). Jetzt stand es 1,5 -
5,5 und das Ergebnis von der letzte Partie wäre nur Kosmetik. Alwin Zimmermann
mit der besseren Stellung übersah einen gegnerischen Angriff, verlor seinen Turm
und gab auf.
Endstand: 1,5 - 6,5
Die aktuelle Tabelle:
Es gibt nur noch eine Runde zu spielen, und zwar gegen den Tabellenletzten
Ravensburg 2. Ich muss nicht betonen wie wichtig es ist, dass wir wieder
komplett auftreten. Auf Papier sind wir besser aufgestellt als die Ravensburger,
und wir haben auch 3 Brettpunkte mehr.
Gruß, Mike
Rundmail des Mannschaftsführers nach der 6. Runde:
Liebe Schachfreunde,
Pl.
Mannschaft
1
2
3
4
5
6
7
Sp
MP
BP
1
SF
Wetzisreute 1
**
4.5
5.0
6.5
7.5
6.5
5
10
30.0
2
SV
Weingarten 1
3.5
**
5.0
4.5
6.5
6.5
5
8
26.0
3
SV
Friedrichshafen 2
3.0
3.0
**
4.0
4.5
7.0
6.5
6
7
28.0
4
SF
Mengen 2
3.5
4.0
**
5.0
5.0
5.0
5
7
22.5
5
SC
Lindau 2
1.5
1.5
3.5
3.0
**
4.5
5
2
14.0
6
SC
Bad Saulgau 1
0.5
1.0
3.0
3.5
**
4.5
5
2
12.5
7
SF
Ravensburg 2
1.5
1.5
1.5
3.0
3.5
**
5
0
11.0