09.10.2016   Leutkirch 1 - Lindau 2:
 

„Aufgeben tut man nur Briefe“

Ausgerechnet im Hotel zur Post in Leutkirch hörte man immer wieder den alten Spruch unter Schachkollegen, „Aufgeben tut man nur Briefe!“, sobald ein Spieler in Schwierigkeiten geriet. Trotz erbittertem Kampf auf allen acht Brettern konnte die zweite Mannschaft aus Lindau am Sonntag eine Niederlage nicht verhindern. Beim Auswärtsspiel gewann der Gastgeber aus Leutkirch haushoch mit 6,5:1,5.

Der einzige Lichtblick war die schnell gewonnene Partie von Michael Voss, nachdem sein Gegner einen Läufer durch Abzugschach einbüsste. Danach gab es nur traurige Nachrichten: Yannick Wyss gab in einer aussichtslosen Stellung auf. Heiko Roth verlor einen Springer durch eine tödliche Fesselung. Andreas Beck nahm ein Remisangebot widerwillig an, weil er wusste, wie wenig es der Bilanz half. Mittlerweile spielten Stefan Greussing und Mike Montgomery weiter, obwohl die beiden einen Turm weniger hatten. Kurz vor Matt mussten sie aber kapitulieren. Nach vier Stunden Spielzeit gab auch Alwin Zimmermann in einem Turmendspiel auf.

Der Kampf des Tages lieferte der junge Lindauer Oliver Omert in einem fünfstündigen Duell gegen einen deutlich stärkeren Spieler. Sein Turmopfer um einen Freibauer zu bilden war spektakulär, und wäre fast mit Erfolg gekrönt. Leider schlichen ein paar Ungenauigkeiten ein - der Gegner profitierte davon und gewann anschließend das Endspiel. Nach dieser Pleite ist Lindau 2 jetzt auf dem letzten Tabellenplatz gelandet.

Was Lustiges über Olivers Gegner ist auch zu berichten (aber nicht in der LZ). Nach mindestens zwei Weinschorlen ist sein Bedürfnis ein Stockwerk tiefer zu rennen immer stärker geworden. Aber mit nur einer Minute Restzeit auf der Uhr (im Fischer-Modus), konnte er es nicht leisten. Er musste bis zur bitteren Ende warten.

Mike Montgomery