Schachpokal:

Lindau überraschend im Halbfinale

Am Sonntag konnte der Schachclub Lindau in den ersten beiden Pokalrunden zuerst Friedrichshafen und dann Markdorf besiegen. Mit diesem überraschenden Erfolg erreichten die Lindauer erstmals das Halbfinale im Schachbezirk Oberschwaben.

Neben dem Ligenbetrieb, wo der Schachclub mit mehreren Mannschaften vertreten ist, gibt es die Pokalmeisterschaften mit Viererteams. Hier gelten, ähnlich wie beim Fußball, eigene Gesetze. Die Lindauer hatten am Sonntag das Glück zweimal auf ihrer Seite, zuerst bei der Auslosung, dann bei den Spielen.

In der ersten Runde wurde Mengen gegen Weiler i.A. gelost, d.h, ein Verbandsliga-Verein gegen einen Oberligaverein. Weiler trat mit Internationalen Meistern an und gewann mit 3:1, kein Gegner hätte hier Chancen gehabt. Lindau bezwang Friedrichshafen mit 2,5:1,5. Zuerst gewann Holger Lassahn, dann erreichte Julius Weissenberger ein Remis, mit 12 Jahren der jüngste Teilnehmer. Nach einem Verlust von Stefan Greussing stand es 1,5:1,5. Den entscheidenden Punkt konnte nach vier Stunden Spielzeit Xaver Fichtl erreichen, allerdings mit Glück, denn er stellte einen Turm ein, was sein Gegner aber in Zeitnot übersah. Hier kam der Schachspruch "Der vorletzte Fehler gewinnt" zur Anwendung. Die weiteren Ergebnisse in Oberschwaben-Süd lauten Wetzisreute - Markdorf 0,5;3,5 und Ravensburg - Tettnang 4:0 kampflos.

In der zweiten Runde traf Lindau auf Markdorf mit einem denkbar knappen Ergebnis. An den Brettern 1 und 3 gewannen Stefan Greussing und Xaver Fichtl, während Holger Lassahn und Julius Weissenberger an den Brettern 2 und 4 aufgeben mussten. Beim Stand von 2:2 kommt die sogenannte Berliner Wertung zum Zug, bei welcher das Brett 1 vierfach, Brett 2 dreifach usw. gezählt wird und die Lindauer mit 6:4 die glücklichere Bilanz aufwiesen.

In Oberschwaben Nord konnten sich die Teams aus Jedesheim und Biberach durchsetzen.
Das Halbfinale und Finale wird voraussichtlich Ende Februar in Jedesheim stattfinden. Dort wird es für die Lindauer gegen die hochklassigen Vereine Jedesheim oder Biberach sehr schwer werden. Andererseits gilt: keiner der vier Halbfinalisten Lindau, Weiler, Jedesheim und Biberach kam im Vorjahr ins Halbfinale, damals waren es Mengen, Ravensburg, Obersulmetingen und der schlussendliche Pokalsieger Weiße Dame Ulm. Der Pokal ist für Überraschungen gut.

9.10.2019 Xaver Fichtl