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Pokal-Halbfinale: Markdorf - Lindau 1,5 : 2,5

Überraschender Einzug der Lindauer Mannschaft ins Pokalendspiel

Im Halbfinale des Mannschaftspokals des Schachbezirks Oberschwaben spielte am Wochenende die Lindauer Mannschaft gegen Markdorf. Während Lindau in der Landesliga um den Klassenerhalt kämpft, hat Markdorf eine Klasse höher in der Verbandsliga noch gute Chancen auf den Aufstieg.Ein Aufeinandertreffen beider Teams sollte daher eigentliche eine klare Sache sein, zumal Markdorf die beiden Spitzenbretter mit seinen Top-Spielern besetzen konnte. Doch der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Diese immer wieder im Fußball zitierte Weisheit gilt offenbar auch im Schach.

Es begann viel versprechend für Lindau: Am vierten Brett gelang Mladen Ciric ein sehenswerter Angriff. Da das Matt nicht mehr zu verhindern war musste sein Gegner aufgeben. Karl Steudel kam am ersten Brett gegen seinen starken Gegner unter Druck. Doch er konnte eine erste Attacke abwehren und leichten Materialvorteil bekommen. Aber die Stellung war schwierig zu beurteilen und der Ausgang dieser Partie ungewiss. An den Brettern zwei und drei ergaben sich langwierige Turmendspiele. Dabei erkämpfte sich Ulrich Müller nach einer kleinen Kombination leichten Vorteil. Am Ende erwies sich jedoch, dass dieser nicht zum Sieg reicht und das Spiel endete Remis.

Holger Lassahn hatte am zweiten Brett den erwartet schweren Stand und verteidigte sich lange Zeit gut. Doch eine Ungenauigkeit nach über vier Stunden Spiel kostete den halben Punkt. Er kam in positionellen Nachteil, den sein Gegner dann konsequent und überzeugend zum Sieg nutzte. Somit hatte Markdorf ausgeglichen. Würde sich der Favorit doch noch durchsetzen? Von der noch laufenden Partie am ersten Brett hing der Ausgang des Mannschaftskampfes ab. Wegen der besonderen Pokal-Arithmetik (bei Gleichstand zählen die höheren Bretter mehr) musste Karl Steudel auf Sieg spielen. In komplizierter Stellung gelang es ihm nach langem Kampf und einer Ungenauigkeit des Gegners, die Stellung zu vereinfachen und nach fünfeinhalb Stunden zu gewinnen.

Damit stand der nicht erwartete 2,5:1,5-Sieg gegen Markdorf fest. Nach diesem Erfolg tritt Lindau - wie bereits im Vorjahr - in zwei Wochen im Finale gegen Biberach oder Blaustein an.

04.03.2006 Holger Lassahn

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